Eigenkapital beim Immobilienkauf: Wie viel ist notwendig?
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Soll eine Immobilie zu 100 Prozent finanziert werden, fordern Banken in der Regel hohe Zinsen und mehr Sicherheiten. Hohe Zinsen bedeuten zudem hohe Raten oder lange Laufzeiten. Deshalb ist es sinnvoll, eine Immobilie mit einem gewissen Eigenkapitalanteil zu finanzieren. Doch wie hoch sollte der sein, um eine solide Finanzierung zu gewährleisten?
Eigenkapital bezeichnet alle finanziellen Mittel, die Käufer aus eigener Tasche in den Immobilienkauf einbringen können wie beispielsweise Sparguthaben (z. B. Tagesgeld, Festgeld), Bausparguthaben, Kapital aus Wertpapieren oder Fonds, Zuschüsse oder Schenkungen von Angehörigen, bereits vorhandenes Immobilienvermögen (z. B. eine schuldenfreie Immobilie).
Ein hoher Eigenkapitalanteil reduziert die benötigte Darlehenssumme und damit die monatliche Belastung. Zudem gewähren Banken bessere Zinssätze, wenn mehr Eigenkapital eingebracht wird, da das Risiko für den Kreditgeber sinkt.
Wie viel Eigenkapital sollte ich mindestens einbringen?
Grundsätzlich empfehlen Banken und Finanzexperten eine Eigenkapitalquote von mindestens 20 bis 30 % des Kaufpreises. Doch wie setzt sich diese Summe zusammen?
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Die Kaufnebenkosten müssen aus Eigenkapital gedeckt sein
Zu den Kaufnebenkosten gehören:
- Grunderwerbsteuer: In Nordrhein-Westfalen, und somit auch in Dortmund, beträgt die Grunderwerbsteuer 6,5 % des Kaufpreises.
- Notar- und Grundbuchkosten: Diese belaufen sich auf etwa 1,5 % des Kaufpreises.
- Maklerprovision: In Nordrhein-Westfalen liegt die Maklerprovision durchschnittlich bei 3,57 % des Kaufpreises, inklusive Mehrwertsteuer.
Insgesamt summieren sich diese Nebenkosten auf etwa 11,57 % des Kaufpreises. Da Banken diese Kosten in der Regel nicht finanzieren, sollten sie durch Eigenkapital gedeckt werden.
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Zusätzliches Eigenkapital für den Immobilienpreis
Neben den Kaufnebenkosten ist es vorteilhaft, weiteres Eigenkapital für den eigentlichen Kaufpreis einzubringen:
- Mindestens 20 % Eigenkapital → Solide Finanzierung mit guten Zinsen
- 30 % oder mehr Eigenkapital → In der Regel deutlich bessere Konditionen und niedrigere Raten
- Weniger als 20 % Eigenkapital → Höhere Zinsen, oft zusätzliche Sicherheiten erforderlich
Staatliche Fördermöglichkeiten nutzen
Wer nicht genügend Eigenkapital besitzt, kann auf verschiedene Förderprogramme zurückgreifen, um die Finanzierung zu erleichtern. Möglichkeiten sind KfW-Kredite, Wohn-Riester oder zusätzliche regionale Förderprogramme in vielen Bundesländern. Lassen Sie sich hierzu von einem unabhängigen Finanzierungsexperten beraten.
Fazit
Je mehr Eigenkapital Käufer einbringen, desto besser sind die Finanzierungskonditionen. Eine Eigenkapitalquote von 20–30 % ist ideal, um günstige Zinsen und eine tragfähige Monatsrate zu sichern. Wer weniger Eigenkapital hat, muss mit höheren Kosten rechnen, kann aber durch Förderungen und clevere Finanzierungsstrategien den Traum vom Eigenheim dennoch realisieren.
Haben Sie Fragen zu einer individuellen Finanzierung? Kontaktieren Sie uns! Wir von KOCH IMMOBILIEN IVD e.K. in Dortmund beraten Sie gern und unterstützen Sie dabei, die für Sie passende Wohnlösung in Dortmund und Umgebung zu finden.
Hinweise:
In diesem Text wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit das generische Maskulinum verwendet. Weibliche und anderweitige Geschlechteridentitäten werden dabei ausdrücklich mitgemeint, soweit es für die Aussage erforderlich ist.
Rechtlicher Hinweis: Dieser Beitrag stellt keine Steuer- oder Rechtsberatung im Einzelfall dar. Bitte lassen Sie die Sachverhalte in Ihrem konkreten Einzelfall von einem Rechtsanwalt und/oder Steuerberater klären.
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